Damen 1 Bayernliga (09.02.2019)
Die Serie reißt beim Gastspiel in Zirndorf
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Jetzt ist es doch passiert, nach einer lange anhaltenden Erfolgsserie verlieren die Damen des ASV Dachau, sehr unglücklich, bei der HG Zirndorf.
Fragen zum Spiel und Spielverlauf, beantwortet vom Trainer des ASV, Bernd Dreckmann (BD):
* Wie fühlt es sich an, nach einer gefühlt endlosen Siegesserie mal wieder als Verlierer vom Platz zu gehen?
BD: Wie eine Niederlage eben, wer sich gerne im Wettbewerb misst, der weiß, wie sehr ein verlorenes Spiel schmerzt. Glückwunsch und Gratulation an die Zirndorfer Mannschaft, sie haben uns wirklich alles abverlangt und am Ende glücklich gewonnen.
* Hat ihre Mannschaft den Gegner vielleicht auf die leichte Schulter genommen?
BD: Nein, das war sicher nicht der Fall. Das Team hat sehr konzentriert diese Woche gearbeitet und sich auf die besonderen Umstände in Zirndorf vorbereitet.
* Was ist mit besonderen Umständen gemeint?
BD: Nun, es ist in erster Linie das Spiel des ersten gegen den zweiten, also ein absolutes Spitzenspiel. Wenn Zirndorf noch einmal ein Wort im Titelrennen mitsprechen will, dann waren sie gezwungen, uns zu besiegen. Daher war ein hoch motivierter und kämpferischer Gegner zu erwarten. Dass dieser dann auch noch über spielerische Qualität verfügt, ist allein schon in der Tabelle abzulesen. Das Publikum in Zirndorf ist laut und frenetisch und zu guter Letzt ist Haftmittel/Harz in der Zirndorfer Sporthalle verboten.
* Was war dann der ausschlaggebende Punkt für die Niederlage?
BD: Einer der entscheidenden Gründe ist die Vielzahl an vergebenen hochkarätigen Einwurfmöglichkeiten. Diese hohe Anzahl an Chancen liegen zu lassen, kann man sich leisten, wenn der Gegner nicht auf Augenhöhe ist, beim direkten Verfolger sollte man da effizienter sein. Es war kein hochklassiges Handballspiel, es war spannend und umkämpft und wir haben uns handballerisch schlecht verkauft. Auch abwehrtechnisch hatten wir eher einen gebrauchten Tag, 24 Gegentore sind jetzt auswärts nicht tragisch, aber in diesem Spiel unnötig und leichtfertig verursacht.
* Nach dem bisherigen Saisonverlauf und den Auftritten ihrer Mannschaft ist doch ein solcher Punktverlust leichter zu verkraften.
BD: Guter Hinweis, das mit dem Punktverlust. Genau genommen haben wir 2 Punkte liegen lassen, haben uns aber zwingend einen Punkt verdient, nur leider wurde uns der nicht zugesprochen.
* Könnten Sie das ein wenig präziser erläutern?
BD: Gerne, es waren noch ca. 20 Sekunden zu spielen, der Spielstand war 23:23 und Zirndorf war in Ballbesitz. Mit dem Wurf einer Zirndorfer Spielerin ertönte der Schlusspfiff, der Wurf wurde noch von einer meiner Spielerinnen abgefälscht, setzte auf dem Boden auf und trudelte ins Tor. Der Ball mag vielleicht die Hand der Werferin minimal vor Schlusspfiff verlassen haben, niemals kann er aber die Torlinie zu diesem Zeitpunkt überschritten haben, zumal der Wurf auch ein ganzes Stück vor der 9-Meter-Linie seinen Anfang nahm. Die Schiris sind aber leider der Regel 9.1. der Spielordnung nicht kundig und deshalb endete das Spiel nicht 23:23.
Natürlich war danach nicht unbedingt gute Laune angesagt und alle trauerten dem entrissenen Punkt nach.
* Nächstes Wochenende ist spielfrei, danach geht es zum nächsten Auswärtsspiel, befürchten Sie, die Erfolgslinie zu verlieren?
BD: Nein überhaupt nicht, Siege und Niederlagen gehören zusammen, sind Naturgesetze. Es ist wichtig, was man daraus macht. Und ein Drama ist es nicht und wir machen auch keines daraus. Bestenfalls können wir aus der Niederlage Lehren ziehen und das in vielerlei Hinsicht.
Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit, um uns auf das nächste Spiel vorzubereiten und vielleicht können wir ja eine neue Serie starten.
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